Freiwillige vor dem Restaurant des IBB Minsk
Im Restaurant des IBB Minsk wird für die noch lebenden Zeitzeugen der NS-Verbrechen in Weißrussland ein Mittagessen gekocht. Von Montag bis Samstag bringen Freiwillige das Essen zu rund 60 Bedürftigen, koordiniert vom Belarussischen Roten Kreuz.
Quelle: IBB Minsk, Johannes Rau International Center for Education and Exchange
06.05.2020 – Corona-Krise

Corona-Nothilfe für Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs

Neue Aufgaben für Begegnungsstätte die „Johannes Rau" in Minsk: Hotel, Konferenzzentrum, Restaurant sind derzeit kaum gefragt - und dennoch herrscht hier reges Treiben: In der Küche wird täglich ein warmes Essen für hilfsbedürftige Zeitzeugen der NS-Verbrechen gekocht und anschließend verteilt.

Für die noch lebenden Zeitzeugen der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs ist die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte (IBB) „Johannes Rau" in Minsk in Weißrussland ein wichtiger Ort: In der Geschichtswerkstatt auf dem Gelände des ehemaligen Ghettos Minsk treffen sich KZ-Überlebende, ehemalige Häftlinge des Minsker und anderer Ghettos, Partisanen, Zwangsarbeiter und Gerechte unter den Völkern. Doch jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, sind diese Treffen unmöglich, die Zeitzeugen gehören allesamt zur Risikogruppe und sollen laut Empfehlung des weißrussischen Gesundheitsministeriums möglichst das Haus nicht verlassen und auch keinen Besuch empfangen. Zwar versuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bildungsstätte, telefonisch Kontakt zu halten, doch der Treffpunkt in der Geschichtswerkstatt fehlt den Frauen und Männern sehr, gerade in diesen Wochen.

„Die aktive Unterstützung der Zeitzeugen in dieser schweren Zeit ist auch deshalb so wichtig, weil wir in Kürze den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Nationalsozialismus begehen und auch alle Veranstaltungen in diesem Zusammenhang abgesagt werden mussten", sagt Astrid Sahm, die Geschäftsführerin der IBB GmbH Dortmund.

Schon vor einigen Wochen hat die IBB „Johannes Rau" in Minsk eine Hilfsaktion ins Leben gerufen: In der Küche des IBB wird warmes Essen gekocht und seit Mitte April an das medizinische Personal des Krankenhauses Nr. 9 in der Nachbarschaft des IBB verteilt. Jetzt wird die Aktion erweitert, damit auch die hilfsbedürftigen Zeitzeugen der NS-Verbrechen versorgt werden können. Von Montag bis Samstag bringen Freiwillige das Essen zu rund 60 Bedürftigen, koordiniert vom Belarussischen Roten Kreuz. Um direkten Kontakt zu vermeiden, stellen die Auslieferer die Mahlzeiten auf einem Hocker ab, klingeln und warten in großen Abstand, bis die Männer und Frauen ihr Essen in Empfang genommen haben.

Damit der 9. Mai, der 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs, für die noch lebenden Zeitzeugen trotz der Corona-Einschränkungen ein besonderer Tag wird, werden die Mitarbeiter der Geschichtswerkstatt an diesem Tag die Freiwilligen bei der Auslieferung des Essens begleiten, kleine Aufmerksamkeiten und Glückwünsche überreichen - und sich, natürlich unter Einhaltung des Sicherheitsabstand, ganz besonders viel Zeit nehmen für Gespräche und Gedankenaustausch.

Renovabis unterstützt dieses Nothilfe-Projekt in Belarus mit 9.700 Euro.

Alter Mann holt sein vor der Tür auf einem Hocker abgestelltes Essen ab.
Die Zeitzeugen der NS-Verbrechen in Weißrussland werden zu Hause mit Essen versorgt.
Quelle: IBB Minsk
Ältere Dame nimmt ihr Essen von einem Hocker vor der Tür
Kein direkter Kontakt zwischen Zeitzeugen und freiwilligen Helfern - der mitgebrachte Hocker macht es möglich.
Quelle: IBB Minsk
Älter Dame öffnet die Tür, um ihr Essen in Empfang zu nehmen
Auch das Schränkchen im Flur leistet gute Dienste bei der kontaktlosen Übergabe.
Quelle: IBB Minsk

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Inhalt erstellt: 06.05.2020, zuletzt geändert: 12.08.2020

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