Ein Freiwilliger bringt einer Mutter mit ihren zwei Kindern ein Essenspaket, alle tragen Mund-Nase-Masken.
Freiwillige der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche bringen bedürftigen Menschen in Ivano-Frankivsk ein warmes Mittagessen, hier der 47-jährigen Yanina, einer alleinerziehenden Mutter von vier Kindern.
Quelle: Erzeparchie Ivano-Frankivsk
28.04.2020 – Corona-Krise

Hilfe in der schwierigen Zeit des Lockdown - eine Momentaufnahme

Das bistumseigene Hotel der Erzeparchie Ivano-Frankivsk ist geschlossen – aber in der Küche werden täglich 150 warme Mahlzeiten zubereitet. Freiwillige bringen sie zu alten und bedürftigen Menschen, die aufgrund der Ausgangsbeschränkungen Schwierigkeiten haben, sich zu versorgen.

Eine Momentaufnahme vom April 2020
Die Corona-Pandemie trifft alte und bedürftige Menschen in der Ukraine ganz besonders hart: Wegen der Ausgangsbeschränkungen und Quarantäne-Maßnahmen dürfen sie ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen, viele können sich nicht ausreichend selbst versorgen. Deshalb fördert Renovabist im Rahmen der Sofort-Hilfe ein Projekt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK) in Ivano-Frankivsk, das gerade den Menschen hilft, die am Rande der Gesellschaft stehen: Weil das Hotel Stanislaviv der UGKK-Erzeparchie Ivano-Frankivsk derzeit keine Gäste hat und leer steht, nutzt das Erzbistum die Großküche des Hauses, um dort jeden Tag ein warmes Mittagessen zu kochen für die armen und bedürftigen Menschen der Stadt. Freiwillige der Katholischen Theologischen Fakultät bringen das Essen dann direkt nach Hause - natürlich unter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften mit Mund-Nasen-Schutz und Handschuhen.

Wir haben erst kürzlich mit dem Projekt begonnen und sehr schnell gemerkt, welch große Resonanz dieses Vorhaben hervorgerufen hat. Täglich erhalten wir Anfragen von bedürftigen Menschen, die sich aufgrund des Lockdowns in der Zeit der Quarantäne nicht mit Essen versorgen können.
Mit so einem Projekt können wir uns an die Menschen wenden, die aufgrund der Coronakrise extrem hilfebedürftig sind. Darum danken wir Ihnen sehr für Ihre Hilfe und Solidarität, denn ohne Ihre Unterstützung wären wir nicht in der Lage, die soziale Verantwortung in dem Ausmaß zu übernehmen und den Menschen in Not zu helfen.
(Bischofsvikar Mykhailo Klapkiv aus Ivano-Frankivsk am 24. April 2020)

Renovabis fördert das Projekt in Ivano-Frankivsk und trägt so dazu bei, dass 120 alte und bedürftige Menschen zwei Monate lang jeden Tag ein warmes Mittagessen bekommen können. Ein vergleichbars Projekt existiert in Lviv und wird ebenfalls von Renovabis unterstützt – 42.300 Euro stellt Renovabis für diese Hilfe zur Verfügung.

Essensausgabe an einen bedürftigen Mann.
Vasyl Mykhniuk, ein Priester der Erzeparchie der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche in Ivano-Frankivsk gibt Essen an Bedürftige aus.
Quelle: Erzeparchie Ivano-Frankivsk
Eine alte Frau mit Gehhilfe in ihrem Garten mit einem Freiwilligen, der ihr ein Essenspaket bringt.
Gerade ältere und bedürftige Menschen können sich kaum selbst versorgen, solange die Ausgangsbeschränkungen in der Ukraine andauern.
Quelle: Erzeparchie Ivano-Frankivsk

Die Regierung in Kiew hat bereits im März radikale Ausgangsbeschränkungen erlassen und das gesamte Land unter Quarantäne gestellt, um eine rasche Ausbreitung des Virus zu verhindern. Alle Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten wurden geschlossen, öffentliche Gottesdienste sind nicht mehr erlaubt. Auch alle Geschäfte (außer solche für den Grundbedarf) sowie Restaurants und Cafés mussten schließen. Öffentliche Verkehrsmittel wie Züge, Busse und Straßenbahnen oder die Metro in Kiew fahren nicht mehr, die Bahnhöfe sind geschlossen, ebenso Parks, Wälder, Erholungs- und Küstengebiete.

Die COVID-19-Pandemie stellt schon für westliche Industriestaaten eine besondere Herausforderung und Belastung dar - für die Menschen, die Volkswirtschaft und das Gesundheitssystem. In der Ukraine trifft sie ein armes, von wirtschaftlicher Stagnation und Krieg gezeichnetes Land mit einem chronisch unterfinanzierten Gesundheitssystem um ein Vielfaches härter. Angesichts fehlender Schutzvorrichtungen und der ohnehin geringen Löhne und Gehälter im staatlichen Gesundheitswesen ist zu befürchten, dass nicht wenige medizinische Mitarbeiter wegen der Ansteckungs-Gefahr mit dem Corona-Virus und der zu erwartenden arbeitsmäßigen Überlastung im Krisenfall ihren Job im Gesundheitswesen kündigen werden oder einfach nicht mehr zur Arbeit erscheinen. Vor diesem Hintergrund und angesichts steigender Infektionszahlen reagieren daher immer mehr Menschen in der Ukraine mit großer Besorgnis und Panik.

Ein Priester bringt eine Hilfslieferung an eine Frau mit zwei kleinen Kindern.
Im Rahmen der Corona-Soforthilfe unterstützt Renovabis die Arbeit der UGKK, um bedürftige Bewohner von Ivano-Frankivsk mit Lebensmitteln zu versorgen.
Quelle: Erzeparchie Ivano-Frankivsk

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Inhalt erstellt: 28.04.2020, zuletzt geändert: 12.08.2020

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