Die Reise führte von der Ostseediözese Telšiai über Kaunas nach Vilnius. Auf dem Programm standen zahlreiche Projekte, die Renovabis fördert: Familienzentren, theologische Einrichtungen, ein Suchthilfeprojekt, das Beratungszentrum für Schwangere in Not und Schwesternhäuser.
Dr. Angelika Schmähling:
Mit unseren Projektpartnern haben wir über den Fortschritt der Projekte und über die aktuelle Lage in Litauen gesprochen. Die hohe Abwanderung ins westliche Ausland stellt Kirche und Gesellschaft vor große Herausforderungen. Das Jubiläum "100 Jahre Litauen" hat das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt. Man sagt den Litauern nach, dass sie sich gerne beschweren, nun war eine positive Grundstimmung zu beobachten.
Pfarrer Dr. Christian Hartl:
Eindrucksvoll war für uns die Begegnung mit Alterzbischof Sigitas Tamkevičius SJ. Er verbrachte in der Sowjetzeit wegen seiner kirchlichen Tätigkeit mehrere Jahre im Gefängnis und Lager. Eine gute Zeit, wie er sagte, um selbst das Kreuz Christi zu tragen. Ein großes Thema war natürlich der Papstbesuch im Baltikum, der für den 22.-25.9. 2018 angekündigt ist. Am 22.9. wird Papst Franziskus in Vilnius erwartet, am 23.9. in Kaunas, am 24.9. in Riga und Aglona und am 25.9. in Tallinn.
Imponierend war auch der Besuch im Zentrum für Krisenschwangerschaften in Vilnius. Renovabis fördert das Zentrum seit 2014, d.h. fast seit der Gründung. Im Mittelpunkt steht die Beratung von Frauen, die ungeplant oder ungewollt schwanger sind. Ein Team aus Psychologen, Beratern und Sozialarbeitern bespricht mit den Frauen die Lage und erstellt einen Plan für die weitere Hilfe. Daneben bietet das Zentrum psychologische Hilfe für Frauen und Angehörige an, die am Post-Abort-Syndrom leiden oder ihr ungeborenes Kind verloren haben. Das Zentrum ist als Verein organisiert und wird von Laien getragen.