Die Situation der Minderheit der Roma in Ungarn ist vielerorts sehr schwierig. Sie sind besonders hart von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen. Viele Jugendliche erreichen keinen Schulabschluss und haben kaum Chancen, dem Kreislauf der Armut zu entkommen. Der diesjährige Shalom-Preisträger Józef Lankó lebt und wirkt als Seelsorger im ungarischen Alsószentmárton, einem Ort in dem hauptsächlich Roma leben und der zum Bistum Pecs gehört.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Priesters Józef Lankó steht die Förderung der Bildungschancen für Kinder und Jugendliche: Für Schulkinder gibt es täglich qualifizierte Nachmittagsbetreuung in sogenannten „Tanodas“ (offene Häuser). Es geht einerseits um persönlich zugeschnittene Einzelförderung, um Lernfortschritte zu machen. In Abstimmung mit den Lehrerinnen und Lehrern der Kinder reicht dies über die Wissensvermittlung und Leistungsverbesserung in Schulfächern weit hinaus. Vielmehr wird bei Spiel und Sport, Theater, Tanz und Musik das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen gestärkt. In dem von Pfarrer Lankó initiierten und bis heute seit mehr als 30 Jahren persönlich begleiteten Projekt sollen die Kinder in ihrer ganzheitlichen Entwicklung unterstützt werden. Davon profitieren derzeit täglich rund 100 Kinder; die ehemals erhebliche Schulabbrecherquote in der Region konnte bereits stark verringert werden.
Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Christian Hartl dankte dem langjährigen Projektpartner für sein Engagement und betonte dabei: „Mit ihrer teilnehmenden, mitlebenden Seelsorge bei Roma-Familien, die als ‚Verlierer‘ in einer ohnehin sehr ärmlichen Region mit wenig Perspektiven gelten, haben Sie neuen Lebensmut geweckt und zahlreiche Impulse gesetzt. Wir freuen uns, dass wir Sie in Ihrer Arbeit unterstützen können.“
Die diesjährige Preisverleihung des „Shalom-Preises“ an Pfarrer Józef Lankó durch den „Arbeitskreis Shalom: Für Gerechtigkeit und Frieden“ findet am 18. Mai 2019 in Eichstätt statt.