Papst Franziskus feiert die Heilige Messe im Micheil-Meschi-Stadion in Tiflis, Georgien.
Am 1. Oktober 2016 feierte Papst Franziskus eine Messe mit Angehörigen der katholischen Minderheit in Georgien.
Quelle: Renovabis
29.09.2016 – Papstreise

Papstmesse mit Renovabis-Projektpartnern in Baku

Zum 2. Mal unterwegs im Kaukasus: vom 30. September bis 2. Oktober besucht der Papst Georgien und Aserbaidschan

Wenn Papst Franziskus am 30. September nach Georgien und Aserbaidschan aufbricht, dann steht dieser zweite Teil seiner Kaukasus-Visite - nach dem Armenien-Besuch Ende Juni - abermals im Zeichen von Frieden und Brüderlichkeit. Den Aserbaidschan-Besuch hat Rom ausdrücklich mit dem Bibelzitat „Ihr alle aber seid Brüder" aus dem Matthäusevangelium überschrieben. Papst Franziskus will in Georgien und Aserbaidschan „die antiken christlichen Wurzeln auf diesem Boden würdigen - immer im Geist des Dialogs mit anderen Religionen und Kulturen“. Außerdem will der Papst „zu Wegen der Hoffnung und des Friedens" ermutigen; das Bibelzitat zur Georgienreise heißt „Pax vobis“ — Der Friede sei mit euch.

Die Sonntagsmesse aus Baku mit Papst Franziskus überträgt der Bayerische Rundfunk live in seinem Fernsehprogramm am Sonntag, 2. Oktober, von 8.30 bis 10.30 Uhr. Die Salesianergemeinde hat Renovabis anlässlich des Papstbesuches eingeladen: vor Ort sind Projektreferent Herbert Schedler sowie zwei Referenten der Öffentlichkeitsarbeit. Sie begleiten den Papst zuvor in Georgien und besuchen einige der von Renovabis unterstützten Projekte der Partner im Südkaukasus. In Georgien waren das 2015 vier Projekte mit rund 180.000 Euro. 2016 wird die Projektarbeit der Salesianergemeinde von Baku in Aserbaidschan mit 36.000 Euro unterstützt.

Papst Franziskus wolle für eine diplomatische Lösung des Konflikts um die Region Berg-Karabach eintreten: diese Einschätzung gab der offizielle diplomatische Vertreter des Heiligen Stuhls in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku, Pater Vladimir Fekete SDB, unmittelbar vor dem Besuch des Heiligen Vaters ab. Franziskus hatte Ende Juni in Armenien für einen Dialog zur Lösung des Konflikts um Berg-Karabach geworben. Natürlich lehne die Kirche Krieg ab und fordere eine friedliche Beilegung von Konflikten, erläuterte Fekete. Allerdings befasse sie sich nicht speziell mit dem Konflikt um Berg-Karabach. Das Gebiet Berg-Karabach wird mehrheitlich von Armeniern bewohnt und vom armenischen Staat besetzt gehalten, liegt aber auf aserbaidschanischem Hoheitsgebiet. Bei schweren Gefechten um die Region waren erst in diesem Frühjahr Dutzende Menschen getötet worden. Insgesamt kamen mehrere zehntausend Menschen seit Beginn der Kämpfe Anfang der 1990er Jahre ums Leben. Bei dem Kaukasuskonflikt wird das mehrheitlich muslimische Aserbaidschan von der Türkei und das christlich geprägte Armenien von Russland unterstützt.

Das Christentum in Aserbaidschan hat sehr alte Wurzeln hat und geht bereits auf die Zeit der Evangelien zurück. Heute sind 95 Prozent der Bevölkerung Muslime: Sieben Jahrzehnte Kommunismus haben allerdings bewirkt, dass in der früheren Sozialistischen Sowjetrepublik nur noch höchstens ein Fünftel der Muslime ihren Glauben praktizieren. Christen machen einen Anteil von drei bis vier Prozent an der Bevölkerung aus. Die meisten davon gehören der Russisch-Orthodoxen Kirche an. Es gibt nur rund 400 Katholiken; vielleicht 300 von ihnen stammen aus Aserbaidschan, weitere hundert sind Ausländer. Es gibt eine einzige katholische Pfarrei, Maria Immakulata in Baku. Zehn Menschen werden in Aserbaidschan jedes Jahr katholisch getauft. Jeden Sonntag finden in der Pfarrkirche drei heilige Messen statt. Das kirchliche Leben entwickelt sich langsam, aber stetig. Das Interesse an Katechese nimmt zu.

Ein wichtiger Moment im Leben der Katholischen Kirche in Aserbaidschan war der Besuch von Johannes Paul II. im Mai 2002. Er hat die Katholiken wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Präsident Alijew hat den Katholiken damals ein Grundstück geschenkt, auf dem die neue Pfarrkirche errichtet werden konnte (2007 geweiht). Die alte Kirche war in den 1930er Jahren von den Kommunisten zerstört worden. Die Übergabe des Grundstücks war auch ein Akt der Entschädigung für die im Stalinismus zerstörte Kirche. Im Jahr 2012 wurde in Baku das Pastoralzentrum der Salesianer eröffnet. Die Apostolische Präfektur von Baku wird von dem slowakischen Salesianerpater Vladimir Fekete geleitet; ihm stehen sieben Priester, drei Laienbrüder und 7 Ordensschwestern zur Seite.

Übertagung der Papstmesse

  • Das Bayerische Fernsehen überträgt am 2. Oktober von 8.30 bis 10.30 Uhr den Gottesdienst aus Baku.
  • Domradio.de und radiovatikan.de übertragen bereits ab 8.15 Uhr
  • Im Radio wird der Gottesdienst unter horeb.org bei Radio Horeb übertragen. EWTN-TV und KTV übertragen und berichten ebenfalls.

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Inhalt erstellt: 29.09.2016, zuletzt geändert: 12.02.2021

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