Projektbeispiele
Die Erinnerungen an den Krieg belasten Valentin, einen jungen Familienvater sehr. Hilfe erfährt er durch kirchliche Beratungs- und Therapieangebote.
Quelle: Oksana Ostashchuk
Länderinfo
Ukraine
Landesflagge

Hilfe für vom Krieg traumatisierte Menschen in der Ukraine

Die Zahl der aufgrund traumatischer Erlebnisse auf Hilfe angewiesenen Menschen ist in den letzten fünf Jahren kontinuierlich angestiegen. Die beiden katholischen Kirchen in der Ukraine engagieren sich seit Beginn des Krieges im Bereich der psychosozialen Betreuung.

Ein Projekt in der Ukraine

Projektpartner
Bischof Dr. Jaroslav Pryriz CSsR, Eparchie Sambir-Drohobych
Bewilligungsjahr
2020
Fördersumme
137.000 Euro
Förderbereich
Soziale Aufgaben
Übersicht

Seit über 6 Jahren Krieg

Der Krieg in der Ostukraine hat bis zum heutigen Tag etwa 13.000 Menschen das Leben gekostet und bisher etwa 25.000 Menschen zu Kriegsinvaliden gemacht. Nach offiziellen Angaben gibt es rund 1,5 Mio. Binnenflüchtlinge – Menschen, die ihre Heimat aufgrund des Krieges verlassen mussten. Über 300.000 Personen wurden seit März 2014 auf ukrainischer Seite zum Militärdienst im Rahmen der Antiterroroperation (ATO) eingezogen. Zusätzlich versuchten bis Herbst 2014 schätzungsweise 100.000 Freiwillige, vorwiegend aus der Westukraine, den Vormarsch der so genannten Separatisten aufzuhalten. Viele dieser Menschen sind aufgrund der aktiven oder passiven Beteiligung am Krieg oder in Folge von Flucht oder Vertreibung und der damit verbundenen Gewalterfahrungen traumatisiert.
Die Zahl der aufgrund traumatischer Erlebnisse auf Hilfe angewiesenen Menschen ist in den letzten fünf Jahren kontinuierlich angestiegen.

Hilfe für Menschen mit traumatischen Belastungen

Aufgrund der schweren seelischen Verletzungen fällt es vielen Soldaten nach ihrer Rückkehr in die Heimat besonders schwer, sich im normalen Alltag wieder zurechtzufinden und sich in das Familienleben zu integrieren. Die staatlichen Stellen in der Ukraine sind bisher nur in begrenztem Maß in der Lage, den betroffenen Menschen die adäquate psychologische Hilfe und Betreuung zukommen zu lassen.
Beide katholischen Kirchen in der Ukraine engagieren sich seit Beginn des Krieges im Donbass-Gebiet in der humanitären Hilfe. Vor allem über ihre jeweiligen Caritas-Organisationen – die griechisch-katholische Caritas Ukraine und die römisch-katholische Caritas-Spes – setzen sie sich für die vielen geflüchteten Menschen aus dem Kriegsgebiet in der Ostukraine ein. Die Hilfe für die vom Krieg traumatisierten Menschen steht dabei im Vordergrund.

Drei Kinder und ein Erwachsener betrachten einen geangelten Fisch.
Zum Programm der Eparchie gehören auch gemeinsame Ferienfreizeiten für Kinder aus dem Kriegsgebiet mit Kindern aus dem Bistum, um in unbeschwerter Umgebung den Krieg vergessen.
Quelle: Oksana Ostashchuk

Geeignete Räume fehlen

Auch in der Eparchie Sambir-Drohobych der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK) führt die Kirche zusammen mit der Caritas seit 2015 verschiedene Programme zur psychischen Ersthilfe und Betreuung von Binnenflüchtlingen und vom Krieg traumatisierten Menschen durch. Ein besonderer Schwerpunkt bildet die Arbeit mit traumatisierten Kindern aus der Ostukraine und deren Familien.
Außerdem führt die Diözese sowohl für ihre Militärkapläne als auch für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer regelmäßige Schulungen und Exerzitien durch, um mit traumatisierten Menschen besser umgehen zu können. Für die Durchführung dieser verschiedenen Maßnahmen und Programme der psychischen Ersthilfe und Betreuung von Menschen, die unter post-traumatischen Stress-Symptomen leiden, stehen der Eparchie Sambir-Drohobych allerdings bislang kaum ausreichende und adäquate Räumlichkeiten zur Verfügung.

Hilfe bei der Ausstattung eines Beratungs- und Behandlungszentrums

Die Eparchie hat sich entschlossen, das ehemalige Ordinariatsgebäude inTruskavets, einem Kurort am Fuße der Karpaten, in ein psychosoziales Behandlungszentrum für vom Krieg traumatisierte Menschen umzuwandeln. Das Gebäude stammt aus den 1970er Jahren und war in der Zeit der Sowjetunion ein Sanatorium und Erholungsheim des sowjetischen Gewerkschaftsverbandes. Umbau- und Renovierungsarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Um das Gebäude jedoch als psychosoziales Beratungs- und Behandlungszentrum noch in diesem Jahr in Betrieb nehmen zu können, benötigt der Bischof weitere finanzielle Hilfen für die Innenausstattung und Möblierung des gesamten Gebäudes. Geplant sind Räumlichkeiten für Therapien und Gesprächskreise sowie rund 70 Einzel- und Doppelzimmer für die stationär aufgenommenen Patientinnen und Patienten.
Fachliche Unterstützung bei der Einrichtung des Zentrums und bei der Weiterentwicklung der psychologischen Hilfe für traumatisierte Menschen leistet das Missionsärztliche Institut in Würzburg.

Zum Beispiel Valentin

Der 36-jährige verheiratete Vater von zwei Kindern stammt aus dem Nordwesten der Ukraine und war einer der ersten, der nach Ausbruch der Kampfhandlungen an der östlichen Staatsgrenze für die Unabhängigkeit des Landes im Einsatz war. Er leidet schwer unter den psychischen Folgen seines Dienstes und findet professionelle Hilfe in einer Einrichtung der griechisch-katholischen Caritas, die von Renovabis gefördert wird. So wie er, kehren viele, die monatelang an der Front gekämpft haben, mit schweren posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) zurück.

Renovabis will gemeinsam mit Ihnen die Ausstattung und Möblierung des neuen Behandlungszentrums finanzieren. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, damit vom Krieg traumatisierte Kinder und Erwachsene wieder zurück ins Leben finden.

  • Mit 25 Euro können zwei Einzelzimmer mit Bettwäsche ausgestattet werden.
  • Mit 50 Euro finanzieren Sie eine Sitzung für ein Kind im Rahmen einer Familientherapie.
  • 150 Euro helfen bei der Möblierung der Behandlungszimmer sowie der Therapie- und Gruppenräume.

Sie können Projekte wie dieses mit einer Spende unterstützen!

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