Ein kleiner Junge steht hinter einem Vorhang und schaut aus dem Fenster.
19.03.2020 – Aufruf

Auf Abstand gehen und zusammenhalten!

Der Corona-Virus hat den Alltag Vieler umgekrempelt: Schulen und Kindergärten sind geschlossen, „Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften“ sind offiziell untersagt.

Es ist ein Paradox: Wir sollen zusammenhalten und zugleich Distanz wahren. Genau besehen: Die geforderte räumliche Distanz ist geradezu der Ausdruck unserer tief empfundenen Solidarität mit allen Menschen, besonders mit denen, die schwach und am meisten bedroht sind.

Als Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen im Osten Europas bewegt uns in diesen Tagen die große Sorge, wie sich die Corona-Krise in unseren 29 Partnerländern auswirken wird. Die Menschen verfügen dort meist nicht über ein derart gutes Gesundheitssystem, wie wir es in Deutschland haben. Wenn das Gesundheitssystem aber selbst bei uns an seine Grenzen stößt, wie wird es erst in unseren Partnerländern sein? Die ungleichen Lebensverhältnisse wirken sich nun noch massiver aus, als wir dies ansonsten wahrnehmen. Insofern bitten wir dringend um vielfältige (nicht zuletzt weiterhin finanzielle) Solidarität mit unseren Partnern.

Pflegekräfte im Osten Europas fehlen

Hinzu kommt, das immer mehr Pflegekräfte zum Beispiel aus den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas in Deutschland besser bezahlte Arbeit im Pflegesektor annehmen: verheerend für das Gesundsheitssystem in Ländern wie Bosnien oder im Kosovo, weil dort nun qualifiziertes Personal vor Ort fehlt. Wir empfehlen dazu einen 8-minütigen Beitrag der Sendung Monitor vom 12.03.2020:

Was können wir tun?

Wir bitten alle, sich an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zu halten und wenn möglich zuhause zu bleiben. Auch bei Renovabis greifen wir nun auf Möglichkeiten der Heimarbeit, Telefon- und Videokonferenzen zurück.

Einladung zum Gebet

Wir laden außerdem ein zum gemeinsamen Gebet für alle Menschen weltweit, deren Leben durch die Pandemie auf eine harte Probe gestellt wird. Das folgende Gebet haben die Präsidenten der COMECE (Kommission der Bischofskonferenzen der EU) und des CCEE (Rat der europäischen Bischofskonferenzen) verfasst.

Gott Vater, Schöpfer der Welt, du bist allmächtig und barmherzig. Aus Liebe zu uns hast du deinen Sohn zum Heil der Menschen an Leib und Seele in die Welt gesandt.

Schau auf deine Kinder, die in dieser schwierigen Zeit der Prüfung und Herausforderung in vielen Regionen Europas und der Welt sich an dich wenden, um Kraft, Erlösung und Trost zu suchen.

Befreie uns von Krankheit und Angst, heile unsere Kranken, tröste ihre Familien, gib den Verantwortlichen in den Regierungen Weisheit, den Ärzten, Krankenschwestern und Freiwilligen Energie und Kraft, den Verstorbenen das ewige Leben. Verlasse uns nicht im Moment der Prüfung, sondern erlöse uns von allem Bösen.

Darum bitten wir dich, der du mit dem Sohn und dem Heiligen Geist lebst und herrschst bis in alle Ewigkeit. Amen.

Maria, Mutter der Kranken und Mutter der Hoffnung, bitte für uns!

Inhalt erstellt: 19.03.2020, zuletzt geändert: 12.08.2020

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