Bischof Florentin Crihălmeanu (links), Metropolit Filaret
Verstarben auf Grund einer SARS-CoV-2-Infektion in der vergangenen Woche: Bischof Florentin Crihălmeanu (links), Metropolit Filaret
Quelle: Renovabis (links), Serge Serebro, Vitebsk Popular News (rechts)
18.01.2021 – Nachruf

Renovabis trauert um verstorbene Projektpartner

Gleich zwei Bischöfe und langjährige Projektpartner von Renovabis verstarben in der vergangenen Woche infolge einer Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2). Renovabis trauert um Bischof Florentin aus Rumänien und den weißrussischen Metropoliten Filaret.

Bischof Florentin Crihălmeanu

Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer hat Renovabis die Nachricht vom Tod von Bischof Florentin Crihălmeanu (1959-2021) aufgenommen, der den Folgen einer COVID-19-Erkrankung erlegen ist. Der Bischof der rumänischen griechisch-katholischen Diözese Cluj-Gherla war Renovabis als Projektpartner eng verbunden.
Nachdem er zunächst einen technischen Beruf erlernt hatte, konnte Florentin Crihălmeanu 1986 theologische Studien aufnehmen und wurde 1990 nach dem Ende des Ceauşescu-Regimes zum Priester geweiht. 1997 folgte seine Bischofsweihe. Nach fünf Jahren als Weihbischof der Diözese Cluj-Gherla wurde er 2002 zum Diözesanbischof ernannt. Seitdem hat Renovabis weit über 100 Projekte in der Diözese mit einem Volumen von 3,8 Mio. Euro gefördert. In den Anfangsjahren waren dies zunächst Projekte zum Aufbau der pastoralen Infrastruktur wie der Bau von Pfarrhäusern, der Kauf von Pkws und die Erweiterung des diözesanen Priesterseminars. Dazu kam die Förderung von Laienverbänden und Jugendgruppen, die dem Bischof ein großes Anliegen waren. Ebenso wichtig wie die pastoralen Belange war dem Bischof der Aufbau einer guten Diözesanverwaltung. In diesem Feld wirkte er weit über seine Diözese hinaus, indem er sich für die Vernetzung der Diözesen in Verwaltungsfragen einsetzte. Dieses vermeintlich trockene Thema ist Voraussetzung dafür, dass die Kirche ihre begrenzten Ressourcen gut nutzen kann und unabhängiger von ausländischer Unterstützung wird. Indem er zur Zusammenarbeit ermutigte, bemühte sich Bischof Florentin darum, Distanz und Misstrauen zwischen griechisch- und römisch-katholischen bzw. ungarisch- und rumänischsprachigen Diözesen zu überwinden. Immer wieder appellierte er an die Priester und Dekane seiner Diözese, aber auch an seine bischöflichen Mitbrüder, strategisch und vorausschauend zu planen. Damit war er vielen seiner Zeitgenossen weit voraus. In einem rumänischen Nachruf heißt es:

„Bischof Florentin wurde dringend in das Haus des Herrn gerufen. Er war jeden Moment bereit für diese große Begegnung, wir waren es nicht.“

Sein Tod wird eine Lücke reißen, die die Kirche in Rumänien noch lange spüren wird. Renovabis wird seiner gedenken in großer Dankbarkeit für alles, was wir von ihm lernen und mit ihm gestalten durften.

Metropolit Filaret

Ebenfalls in der vergangenen Woche erlag auch der ehemalige Metropolit von Minsk und Slutsk, Filaret einer COVID-19 Erkrankung. Pfarrer Dr. Christian Hartl, Hauptgeschäftsführer von Renovabis, sprach dem Metropoliten Veniamin Tupekoich und allen Gläubigen der orthodoxen Kirche in Belarus sein tiefes Mitgefühl aus.
Metropolit Filaret zählte zu jenen orthodoxen Hierarchen, denen der Dialog zwischen den Christen verschiedener Konfessionen ein Herzensanliegen war, denn darin sah er den einzig erfolgversprechenden Weg, dem Christentum eine gemeinsame Stimme angesichts abnehmender Religiosität der Gesellschaften in West und Ost zu verleihen. Dieser Position verlieh er immer wieder gegenüber Renovabis Ausdruck. Seine regelmäßigen Grüße zu den Festtagen oder zum Internationalen Kongress zeigten seine aufrichtige Verbundenheit mit der Solidaritätsaktion. Renovabis konnte seinerseits immer wieder einzelne Projekte der orthodoxen Kirche in Belarus fördern, insbesondere das Kyrill-und-Method-Institut und den Bereich der Stipendien.
Renovabis gedenkt seiner in christlicher Verbundenheit im Gebet.

Inhalt erstellt: 15.01.2021, zuletzt geändert: 18.01.2021

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