Berlin/Freising, 29. Juni 2017. Olivia Kortas und Oliver Bilger teilen sich den „Recherchepreis Osteuropa“ 2017. Olivia Kortas wird für ihr Exposé zu einer geplanten Reportage „Ungarn - Wenn Rechtspopulisten regieren“ ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt 3.200 Euro. Als weiteres Projekt wird die Recherche von Oliver Bilger „Die Überlebenden von Majak“ über einen wenig bekannten Atomunfall im russischen Ural vor 60 Jahren gefördert. Das Preisgeld beträgt 3.800 Euro. Die Hilfswerke Brot für die Welt und Renovabis vergeben den Recherchepreis Osteuropa in Zusammenarbeit mit n-ost.
Die Gewinner des diesjährigen „Recherchepreises Osteuropa“ wurden am Donnerstagabend im Rahmen der Verleihung des n-ost-Reportagepreises im Grünen Salon der Volksbühne Berlin bekannt gegeben. Olivia Kortas will in ihrer Reportage über Rechtspopulismus in Ungarn der Frage nachgehen, „was mit einer Gesellschaft passiert, wenn die Demokratie in ihrem Land langsam schwindet“. Dazu will sie unvoreingenommen Gespräche mit Gewinnern und Verlierern der politischen Entwicklung führen.
Oliver Bilger wird in seiner Reportage zum 60. Jahrestag des Atomunfalls in der Plutoniumfabrik Majak den Folgen dieser jahrzehntelang vertuschten Katastrophe nachgehen. Er möchte Menschen porträtieren, die mit den Folgen der radioaktiven Strahlung zu kämpfen haben, und der Frage nachgehen, warum russische Behörden Betroffenen bis heute ihren Anspruch auf Entschädigung und entsprechende medizinische Versorgung verweigern.
Zum vierten Mal hatten das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis und Brot für die Welt in Kooperation mit dem Journalistennetzwerk n-ost den „Recherchepreis Osteuropa“ ausgeschrieben. Mit dem Preis möchten die beiden Hilfswerke die fundierte Berichterstattung zu osteuropäischen Themen stärken. In der Jury wirkten neben Vertretern der Organisationen die Journalisten Jens Wiegmann, Die Welt/N24, Petra Bornhöft, taz-Panter-Stiftung, und Kerstin Holm, Frankfurter Allgemeine Zeitung mit. Mehr als 40 Journalistinnen und Journalisten haben sich in diesem Jahr um den mit insgesamt 7.000 Euro dotierten „Recherchepreis Osteuropa“ beworben.