Die Vorschläge, der Ukraine und der Republik Moldau den Status als EU-Beitrittskandidaten zu erteilen, begrüßt das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis mit Nachdruck. „Die Europäische Union darf kein exklusiver westlicher Klub sein, sondern muss ganz Europa im Blick haben“, betont Hauptgeschäftsführer Professor Thomas Schwartz. Auch Georgien sollte eine Perspektive gegeben werden. Schwartz warnt davor, Südosteuropa zu vergessen: „Die Beitrittskandidaten und potentiellen Beitrittsländer auf dem Westbalkan müssen dringend eine konkrete und reelle Aussicht für ihre Aufnahme in die Europäische Union bekommen.“
„Wenn wir nicht riskieren wollen, dass in Ländern wie Serbien, Nordmazedonien oder Bosnien und Herzegowina neue Konflikte ausbrechen, dann müssen wir den Menschen deutlich sagen: Wir glauben an Eure Zukunft in der EU.“ Dies müsse mit weiteren politischen und wirtschaftlichen Integrationsschritten einhergehen, damit es nicht bei bloßen Worten bleibe. Schwartz: „Worte, denen keine Taten folgen, sind häufig nichts als bloße Heuchelei. Davon hatten wir in Europa in den letzten Jahrzehnten im Umgang mit dem Osten genug.“
Transparenz und Wahrhaftigkeit, aber auch Opferbereitschaft und echter, glaubwürdiger Dialog seien, so der Leiter von Renovabis, Basis der Hoffnung für die Menschen auf dem Balkan. „Sie sehnen sich danach, zur europäischen Völker- und Friedensfamilie gehören zu dürfen“, betont Schwartz seine Eindrücke aus vielen Gesprächen mit Projektträgern vor Ort. Er ist sich sicher: „Auch aus ureigenstem Interesse sollten wir diese Hoffnungen nicht enttäuschen.“