
Quelle: Renovabis / Markus Ingenlath
LVIV /FREISING – „Besorgt haben unsere ukrainischen Partner auf die einstweilige Beschneidung der beiden wichtigsten unabhängigen Organe zur Eindämmung der Korruption reagiert“, berichtet Renovabis-Geschäftsführer Dr. Markus Ingenlath aus dem ukrainischen Lviv/Lemberg.
Als in dieser Woche durch ein neues Gesetz die Unabhängigkeit der Korruptionsbekämpfungsbehörden beschnitten wurde, erlebte der Länderbereichs-Chef des katholischen Osteuropa-Hilfswerks hautnah die Proteste in der westukrainischen Metropole mit. „Die Demonstranten wehren sich mit friedlichen Protesten gegen den Abbau des bewährten Schutzes vor dem ‚Inneren Feind Korruption‘ und bezeugen eine demokratische Gesinnung im Volk“, so Ingenlath. Er ist überzeugt, dass die letzten Tage zeigen: Die Ukraine ist auf einem guten Weg. Es beweise, dass dieser „staatsbürgerliche Einsatz trotz und sogar wegen des Krieges, auch die Politik zu Reaktionen veranlasst habe, die zeigen, dass die Regierung die Proteste des Volkes ernstnimmt.“
Ingenlath spürte deutlich: „Die Zivilgesellschaft in der Ukraine lebt. Der Wunsch nach einem EU-Beitritt ist nach wie vor groß. Die Ukraine hat sich wirklich überzeugend auf den Weg nach Westen gemacht. Und die Menschen wollen nicht, dass dieser Weg durch ein Gesetz auf Betreiben des ukrainischen Präsidenten erschwert wird.“
In Lviv haben sich seit Tagen Tausende meist junge Menschen auf dem zentralen Freiheitsplatz eingefunden, um gegen die neue Gesetzgebung zu demonstrieren. Präsident Selenskyj hatte die Änderung verteidigt als Vorkehrung „gegen die Einflussnahme Russlands“. Viele würden bis zur neuen gesetzlichen Lösung jeden Abend demonstrieren; es werden Plakate hochgehalten, die besagen „keine Ferien im Kampf gegen Korruption". Ingenlath beeindruckt das aktive Einstehen für demokratische Verhältnissen mitten im Krieg, wo viele Menschen zusätzlich von existentiellen persönlichen Sorgen betroffen sind: „Sie sind allergisch gegen Korruption und Autokratie, wie mir jemand sagte. Und sie wollen vor allem ihre Perspektive in die EU nicht verlieren“, so Ingenlath.
Ingenlath hält sich noch bis Sonntag (27. Juli 2025) in der Ukraine auf; er war zu Wochenbeginn in das Land gekommen. Neben den Besuch von Projekten in mehreren Städten des Landes und dem Austausch mit Partnern nahm er an einer Konferenz mit der römisch-katholischen Caritas-Organisation Spes (übersetzt „Hoffnung“) in Lviv/Lemberg teil. Bei diesen Gelegenheiten versicherte das Leitungsmitglied des Hilfswerks immer wieder, dass Renovabis die Partner in der Ukraine in ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement weiterhin unterstützen werde. Dabei setzt die Solidaritätsaktion weiterhin auf das Anhalten der Spendenbereitschaft.
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