
Quelle: Matthias Kneip, Gesamtgestaltung des Umschlags: Martin Veicht
FREISING. Kurz vor der Präsidentschaftswahl in Polen am 18. Mai 2025 ist die neue Ausgabe der Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven“ mit dem Titel „Polen im Wandel“ erschienen. Diese „Schicksalswahl" nach Jahren populistischer Zuspitzung ist für die Redaktion ein guter Zeitpunkt, um genauer in das Nachbarland im Osten zu blicken – auf die aktuellen Entwicklungen, aber auch auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen.
Mehr als 20 Jahre nach dem Beitritt zur Europäischen Union ist Polen längst in der Mitte Europas angekommen. Für viele Menschen in Westeuropa ist das Land jedoch erst mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine stärker als eine Gesellschaft ins Bewusstsein gerückt, die im Ernstfall trotz ihrer Polarisierung überzeugt für ein gemeinsames Europa einsteht.
Im Mai 2025 wird in Polen ein neuer Präsident gewählt. Für Marta Bucholc, Professorin am Institut für Soziologie der Universität Warschau, eine Wahl, die zur „Volksabstimmung“ über die Koalition der politischen Anti-PiS-Kräfte und über die Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk werden kann.
„Die deutsch-polnischen Beziehungen entwickeln sich von starker Ungleichheit zu einer Nachbarschaft auf Augenhöhe“, analysiert der Leiter des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt, Peter Oliver Loew, das Verhältnis der Nachbarländer zueinander. Das Jahr 2025 könnte mit der neuen Koalitionsregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz und einem eventuellen Wahlsieg des liberalen Kandidaten Rafał Trzaskowski zu neuen Impulsen führen. Dass Merz bereits an seinem ersten Arbeitstag neben Frankreich auch Polen besuchte, gilt bereits als wichtiges Signal.
Über die zunehmende Säkularisierung und die Rolle der Kirche in Polen schreibt der langjährige Warschau-Korrespondent Thomas Urban. Vor allem jüngere Menschen entfernten sich immer mehr von der Kirche und lehnten den verbreiteten Kult um den verstorbenen polnischen Papst Johannes Paul II. zunehmend ab. Ein weiterer Artikel wirft den Blick auf zahlreiche deutsch-polnische Doppelstädte in der Grenzregion. „Die Oder - ein gefährdeter Fluss“ ist der Beitrag des polnischen Journalisten Michał Olszewski überschrieben: Am Beispiel der Oder und der Katastrophe eines massenhaften Fischsterbens im Jahr 2022 zeigten sich Fehler und Versäumnisse im Umgang mit ökologischen Fragen.
Über sehr persönliche Erfahrungen mit dem Wandel im Land berichtet OWEP-Redaktionsmitglied Matthias Kneip: Er beschreibt zahlreiche Reisen nach Polen - und warum er einerseits voller Stolz auf die imposante Skyline von Warschau blickt, andererseits aber auch den alten, einfachen Charme des Landes vermisst.
Den Beitrag von Peter Oliver Loew „Rückblick und Ausblick auf das deutsch-polnische Verhältnis" können Sie hier gratis im Volltext lesen.
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