Projektverantwortliche in einer Besprechung
Teilnehmer an einer Evaluation zu den Fonds für die Finanzierung pastoraler Infrastrukturmaßnahmen in den Griechisch-Katholischen Diözesen in Rumänien.
Quelle: Dr. Monika Kleck, Renovabis
Qualitätssicherung

Evaluation

Wie ist es gelaufen? Und was lernen wir daraus? Mit diesen Fragen befasst sich die Evaluation von Projekten. Sie dient der gemeinsamen Weiterentwicklung der Projekte im Dialog mit den Partnern.

Die Evaluation ist ein Instrument zur Qualitätssicherung in der Projektförderung. Sie dient der gemeinsamen Weiterentwicklung der Projekte im Dialog mit den Partnern. Evaluation ist für Renovabis eine umfassende, systematische und nachvollziehbare Auswertung eines laufenden oder abgeschlossenen Entwicklungsvorhabens, eines Instruments oder einer Strategie. Sie untersucht Konzeption, Umsetzung und Wirkungen der Maßnahmen, bewertet sie im Hinblick auf Relevanz, Effektivität, Effizienz und Nachhaltigkeit und gibt konkrete Empfehlungen für weitere Vorhaben.

Die Evaluationen von Renovabis folgen den allgemeinen Evaluationsstandards der Gesellschaft für Evaluation e.V.. Partnerschaft und Transparenz sind für Renovabis zusätzlich von hoher Bedeutung. Im Jahr 2012 hat Renovabis damit begonnen, ein eigenes Konzept zur Evaluation zu entwickeln; das Konzept wurde im Juli 2013 offiziell verabschiedet.

Evaluationskonzept von Renovabis

Beschlossen am 1. Juli 2013 durch den Verwaltungsrat von Renovabis

Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Partnerschaft und Dialog prägen den Charakter unserer Zusammenarbeit und schaffen die Voraussetzung für die Förderung von Vorhaben, die den Menschen wirksam dienen.

„Die Aktion Renovabis unterstützt nach dem Ende der totalitären kommunistischen Systeme die Christen in Mittel- und Osteuropa (einschließlich des Gebietes der früheren Sowjetunion) bei ihren Bemühungen um die Verkündigung des Evangeliums und bei der Erneuerung der Gesellschaft in Gerechtigkeit und Freiheit.“ (Statut Renovabis, Art. 1.1: Zielsetzung und Auftrag)
„Die Aktion leistet konkrete Hilfe bei der Erfüllung des pastoralen und des gesellschaftlichen Dienstes der Kirche in Mittel- und Osteuropa, besonders auch am notleidenden Menschen. Die durch die Aktion gewährte Hilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe, die darauf angelegt ist, die Situation der Kirche und die Lebensverhältnisse der Menschen dauerhaft zu verbessern. Die Förderung von tragfähigen Strukturen der Partner verdient deshalb besondere Aufmerksamkeit. Eine angemessene Eigenbeteiligung der Partner wird vorausgesetzt.“ (Statut Renovabis, Art. 1.5)

Kurze Beschreibung der Zielsetzung der Projektarbeit von Renovabis (als Referenzpunkt der Evaluation)

In unseren „Allgemeinen Projektkriterien“ (vgl. Arbeitshilfe zur Projektförderung) haben wir unter anderem festgelegt:

„2. Das einem Projekt der Pastoralarbeit zugrunde liegende Verständnis des Partners von Evangelisierung entspricht den weltkirchlichen Grundsätzen (Evangelii nuntiandi) und (für Projekte in der GUS) den ‚Allgemeinen Prinzipien und praktischen Normen für die Koordinierung der Evangelisierung und des ökumenischen Engagements der Katholischen Kirche in Russland und in den anderen Ländern der GUS‘ (Päpstliche Kommission für Russland, Juni 1992).
3. Das einem Projekt der gesellschaftlichen Erneuerung zugrunde liegende Verständnis von gesellschaftlicher Entwicklung entspricht den Grundsätzen weltkirchlicher Sozialethik.
6. Das Projektziel ist aus der Analyse der religiösen und sozialen Struktur der örtlichen Gesellschaft abgeleitet und verspricht Verbesserungen in der Lebenslage der Menschen.
8. Die Menschen sind durch Verantwortung, Bewusstsein und Motivation, durch Mitarbeit und eigene Leistung am Projekt beteiligt (…). Das Projekt führt zu eigenständiger Entwicklung, gefährdet nicht die Eigenverantwortung des Trägers und ist nicht von außen überfremdet.
10. Projektträger und Personal sind qualifiziert; das Projekt ist wirtschaftlich geplant; Konsultation mit der Ortskirche ist durchgeführt. Das Projekt ist auch nach Beendigung der Förderung lebensfähig; Folgekosten sind finanzierbar.“

Einleitende Worte zum Ziel der Evaluation

Ein Instrument unserer Projektförderung ist die Evaluation. Sie dient der gemeinsamen Weiterentwicklung der Projekte in partnerschaftlichem Dialog. Evaluation ist für Renovabis eine umfassende, systematische und nachvollziehbare Auswertung eines laufenden oder abgeschlossenen Entwicklungsvorhabens, eines Instruments oder einer Strategie. Sie untersucht Konzeption, Umsetzung und Wirkungen der Maßnahmen, bewertet sie im Hinblick auf Relevanz, Effektivität, Effizienz, Wirkungen und Nachhaltigkeit und gibt konkrete
Empfehlungen für weitere Vorhaben.

Unterscheidung zwischen Evaluation und Finanzkontrolle / Buchprüfung

Ein typischer Evaluationsauftrag betrifft Konzeption, Durchführung und Auswirkungen eines Projektes. Typische Auditaufträge sind die Prüfung der Jahresrechnung sowie Prozess- und Organisationsprüfung (Umsetzung). Der Wirtschaftsprüfer kontrolliert, ob die Praxis den standardisierten Anforderungen genügt. Bei einer Evaluation jedoch liegt das Hauptgewicht weniger auf einer Detailbetrachtung der Finanzen und Verwaltung, welche bereits in der Buchprüfung untersucht werden, sondern auf einer umfassenden Analyse, die verschiedene quantitative und/oder qualitative Methoden berücksichtigt und kombiniert. Eine Evaluation legt den Schwerpunkt auf die Wirkung der Maßnahmen, um so für die Zukunft zu lernen.

Grundsätze der Evaluation

Die Evaluationen von Renovabis folgen den allgemeinen Evaluationsstandards, wie sie von der Gesellschaft für Evaluation weiter ausgeführt werden. Die Grundsätze von Partnerschaft und Transparenz sind für Renovabis zusätzlich von hoher Bedeutung

  • Partnerschaft: Die partnerschaftliche Zusammenarbeit bei der Projektförderung ist ein leitendes Prinzip für Renovabis; dies muss sich auch in der Praxis einer Evaluation von Renovabis wiederspiegeln. Die Unabhängigkeit einer externen Evaluation wird dadurch nicht be-
    rührt.
  • Fairness: Es wird respektvoll und fair mit den beteiligten Personen und Gruppen umgegangen.
  • Transparenz: Informationen über Ziele der Evaluation, Entscheidungen über ihre Konzeption sowie Durchführung werden allen Beteiligten vollständig und verständlich vermittelt. Die
    Bewertungsgrundlagen werden offen gelegt.
  • Nützlichkeit: Die Evaluation orientiert sich an den Bedürfnissen der voraussichtlichen Nutzer der Evaluation.
  • Durchführbarkeit: Die Evaluation soll realistisch, gut durchdacht, diplomatisch und kostenbewusst geplant und ausgeführt werden.
  • Genauigkeit: Die Evaluation bringt relevante Informationen und Ergebnisse hervor und vermittelt diese entsprechend.

Diese Reihenfolge bedeutet keine Wertung der Wichtigkeit.

Mehr lesen: Evaluationskonzept

Evaluationskonzept

Evaluationskonzept von Renovabis

Evaluationskonzept von Renovabis (PDF, 45 kB)

Im Juli 2013 wurde das Evaluationskonzept von Renovabis beschlossen. Das Dokument beschreibt zusammenfassend Ziele, Grundsätze, Umfang und Methoden und die konkreten Abläufe der Evaluation bei Renovabis.

Inhalt erstellt: 21.10.2016, zuletzt geändert: 17.03.2024

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