Basisinfo
- Offizieller NameRumänien (Rumänisch: România)
- Fläche/Einwohner238.391 km²
18.148.155 (2024) - HauptstadtBukarest - 1,776 Mio. Einwohner (2023)
- Volksgruppen89,3% Rumänen; 6% Ungarn; 3,4% Roma; 0,3% Ukrainer; 0,1% Deutsche; 0,9% andere (2021)
- SprachenRumänisch (Amtssprache), Ungarisch, Roma
- Religionen85,3% rumänisch-orthodox; 6,4% protestantisch; 4,5% römisch-katholisch; 10,2 andere (2021)
Katholische Kirche in Rumänien
Die Katholiken Rumäniens gehören vorwiegend drei verschiedenen Riten an: dem lateinischen, dem byzantinischen und dem armenischen Ritus. Es bestehen sechs römisch-katholische (Bukarest, Iasi, Alba Iulia, Satu Mare, Oradea und Timişoara) und sechs griechisch-katholische (Alba Iulia und Fagaras, Cluj-Gherla, Maramures, Oradea, Lugoj und Bukarest) Diözesen. Die römisch-katholischen und die griechisch-katholischen Diözesen haben eine gemeinsame Bischofskonferenz.
Römisch-katholische Kirche
Die zahlenmäßig größte Diözese ist die römisch-katholische Erzdiözese Alba Iulia unter der Leitung von Erzbischof Gergely Kovácsi. Die übrigen Diözesen gehören zur Kirchenprovinz Bukarest, der Erzbischof Aurel Perca vorsteht. Während in den Diözesen Bukarest und Iaşi die Gläubigen überwiegend rumänischsprachig sind, so finden sich in den übrigen Diözesen variierend große Anteile ungarischsprachiger Gläubiger. Dies trifft besonders auf die Erzdiözese Alba Iulia zu, welche das Kernland der ungarischen Minderheit in Rumänien, das sog. Szeklerland, umfasst. Die römisch-katholische Kirche bildet ihre Priester in zwei Priesterseminaren in Alba Iulia (für die vier ungarisch-sprachigen Diözesen) und Iasi (auch für die Erzdiözese Bukarest) aus.
Griechisch-katholische Kirche
Die sechs griechisch-katholischen Diözesen bilden die Metropolie Alba Iulia - Fagaras unter der Leitung von Großerzbischof Lucian Kardinal Mureşan.
Die mit Rom unierte Griechisch-katholische Kirche Rumäniens hat offiziell nur noch wenige Gläubige, weil nach der offiziellen Auflösung der Kirche durch das kommunistische Regime im Jahr 1948 viele Gläubige zum Übertritt zur orthodoxen Konfession gezwungen waren. Die unierte Kirche hat heute noch etwa 195.000 Gläubige, darunter etwa 160.000 Rumänen.
Orthodoxe Kirche
Der Großteil der Rumänen gehört der rumänisch-orthodoxen Kirche an. Die von Patriarch Daniel geleitete rumänisch-orthodoxe Kirche gliedert sich in insgesamt 30 Eparchien, davon drei außerhalb der Staatsgrenzen. 20 Millionen Gläubige, darunter etwa 11.000 Priester und Diakone, leben in 13.630 Gemeinden. Zudem gibt es über 500 Klöster mit über 7.000 Ordensleuten. Die Partizipation der Gläubigen ist hoch, es gibt zahlreiche geistliche Berufungen.
Protestantische Kirchen
Den protestantischen Kirchen gehören ca. 1,5 Millionen Gläubige an. Seit 1990 wanderten zahlreiche seit Jahrhunderten in Rumänien lebende reformierte Sachsen und evangelische Schwaben nach Deutschland aus. Ähnlich verhält es sich mit den calvinistischen Ungarn. Andererseits siedeln sich viele neue protestantische Bewegungen im ganzen Land an, so dass die Zahl der Protestanten, die der Katholiken, welche ebenfalls durch die Auswanderung immer mehr reduziert wird, mittlerweile überholt hat.
Auffällig für ein lange von der Kommunistischen Partei (KP) regiertes Land ist hingegen der mit nur 0,1 bis 0,2% geringe Anteil an formalen Atheisten und Konfessionslosen.
Projektförderung
Renovabis orientierte sich bei der Förderung sozialer und pastoraler Projekte in Rumänien an der Komplexität der Situation in Rumänien mit seinen verschiedenen Ethnien und Konfessionen sowie der weiterhin großen Armut.
Der Förderschwerpunkt im pastoralen Bereich lag beispielsweise in der Finanzierung von Kirchen- und Klosterbauten, Pfarrhäusern, Autos für Pfarrer, Priesterseminaren, katholischen Fakultäten, Schulen und Kindergärten. Insgesamt wurde durch Ausbildungen, Konferenzen und Projekte versucht, die Laien-, Medien- und Jugendarbeit zu unterstützen.
Bei den sozialen Projekten ging es Renovabis vor allem um die Minderung der allgemeinen Armut und der Hilfe für ausgegrenzte Gruppen. Als Projektträger dienten in diesen Fällen meist Orden, die Caritas oder auch (kirchliche) Stiftungen und Vereinigungen. In der überwiegenden Mehrzahl der Förderungen handelte es sich bei den Projekten um den Bau bzw. die Renovierung von Gebäuden für soziale Tätigkeiten. Das inhaltliche Konzept wurde meist den Partnern vor Ort überlassen. Als Zielgruppen können vor allem Kinder und Jugendliche (Straßen- bzw. Waisenkinder) genannt werden, aber auch alte Menschen, Flüchtlinge oder Roma. Querschnittsthemen waren vor allem Bildung (Kindergärten, Schulen, berufliche Ausbildung etc.), Betreuung und Beratung.
Projektbeispiele
| Spendenprojekt „Haus der Fürsorge“ – medizinische und soziale Unterstützung für alte Menschen in Rumänien | ||
| Spendenprojekt | ||
| Projektbeispiel |
Hintergrundartikel
Rumänien in der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven
Diese Artikel können Sie im Volltext lesen:
- Ionel Popescu (2020): Orte der Kultur, der Kunst und des Glaubens: Klöster im Norden der rumänischen Region Moldau
- Anuţa Gorzo: (2019): „Das Erziehungsmodell der Grundschule „Bischof Dr. Alexandru Rusu“
- Sándor F. Szakács, Adél Kiss, Boglárka Péter: (2019): „„Pro Educatione“ – Netzwerk für erfolgreiche Erwachsenenbildung in Rumänien
- Stefan Albrecht: (2019): „Pontos Axeinos“ und „Pontos Euxeinos“: Das Schwarze Meer
- Ciprian Ghisa (2017): Die Karpaten in der Geschichte und Mythologie der Rumänen
- Cristian Pavel (2014): Gefängnisse in Rumänien – Orte der „Erlösung“?
- William Totok (2012): „Radikal, militant, nationalistisch und christlich-orthodox“. Rechtsextremismus in Rumänien
- Stefan Markov (2012): Die „Donaubrücke“ zwischen Russe und Giurgiu – eine Brücke ändert ihren Namen
- Tina Olteanu (2012): Das „graue“ Bild der Europäischen Union in Rumänien
- Radu Preda (2011): Kommunismus als Trauma: Sozialtheologische Überlegungen aus rumänischer Sicht
- Radu Preda (2010): Die Freiheit und ihr Preis: Die Medien in Rumänien nach 1989
- Martin J. Ivanov (2009): Vergessener Schatz am Rande Europas: Die Dobrudscha – zwischen Bulgarien und Rumänien
Rumänien war zudem Thema von Ausgabe 3/2002 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP). Inhalt, Beschreibung und alle Beiträge des Heftes. Bestellung des Heftes per E-Mail an owep@renovabis.de bzw. unter +49/(0)8161/5309-71.