Projektbeispiele
Portrait einer alten Frau in ihrem Bett.
Sterbebegleitung ist keine leichte Aufgabe. Es ist wichtig nicht nur die medizinische Versorgung in den Blick zu nehmen, sondern auch die geistigen und seelischen Nöte und Bedürfnisse.
Quelle: Br. Korneliusz Konsek SVD
Länderinfo
Ukraine
Landesflagge

Entlasten, ermutigen, da sein! - Gute Sterbebegleitung in der Ukraine ermöglichen

Bei der Begleitung von todkranken und sterbenden Patienten ist nicht nur die medizinische Betreuung wichtig, sondern auch die liebevolle Zuwendung. Ein Modellprojekt der Caritas in der Ukraine versucht ein Sterben in Frieden zu ermöglichen. Sie können dieses Vorhaben mit Ihrer Spende unterstützen.

Ein Projekt im Westen der Ukraine

Projektpartner
Caritas Ukraine, Präsident Andrij Waskowych
Bewilligungsjahr
2020
Dauer
2020-2022
Fördersumme
420.000 Euro
Förderbereich
Soziale Aufgaben
Übersicht

Ausgangslage

Die Ukraine ist von wirtschaftlicher Not und einer zunehmenden Migrationsbewegung stark betroffen. Der Krieg im Osten des Landes und die unklare Situation der besetzten Halbinsel Krim verstärken das Leid und die Verunsicherung noch zusätzlich. Das Gesundheitssystem des Landes ist chronisch unterfinanziert und viele alte und kranke Menschen leben am Existenzminimum. Ein spezielles staatliches System für die Versorgung unheilbar kranker Patienten gibt es derzeit nicht. Im Unterschied zur Caritas, die einen komplexen, interdisziplinären Ansatz in der Palliativpflege verfolgt, beschränkt sich der staatliche Ansatz bislang auf eine rein medizinische Versorgung mit schmerzlindernden Medikamenten und Maßnahmen. Die Caritas Ukraine ist bereits seit 20 Jahren im Bereich der Hauskrankenpflege tätig und versucht mit ihrer Arbeit hier eine Entwicklung zu fördern, die auch die seelischen und geistigen Bedürfnisse der Sterbenden wahrnimmt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas übernehmen die tägliche Pflege der Patienten und haben immer auch ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas übernehmen die tägliche Pflege der Patienten und haben immer auch ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte.
Quelle: Caritas Ukraine
Das Augenmerk des neuen Palliativprogramms der Caritas
liegt vor allem auf unheilbar kranken
älteren Menschen, die isoliert und sozial benachteiligt sind.
Das Augenmerk des neuen Palliativprogramms der Caritas liegt vor allem auf unheilbar kranken älteren Menschen, die isoliert und sozial benachteiligt sind.
Quelle: Caritas Ukraine

Projektbeschreibung

Die Caritas Ukraine engagiert sich bereits seit 20 Jahren erfolgreich in der häuslichen Krankenpflege. Aufgrund der eklatanten Notsituation in der Palliativversorgung hat sie ein dreijähriges Modellprojekt für die Ärmsten entwickelt, das dort greift, wo es momentan am dringendsten gebraucht wird: In den wirtschaftlich-strukturschwachen Gebieten der Westukraine (hier in Ivano-Frankivsk und Chortkiv) und im Osten des Landes (Stadt Kharkiv), wo die Kriegsfolgen besonders stark zu spüren sind.
Teams aus verschiedenen Professionen betreuen die Patientinnen und Patienten medizinisch, sozial, psychologisch, pastoral und spirituell. Dabei werden auch die Angehörigen der Sterbenden mit in die Hilfe und Begleitung einbezogen. Wichtig ist dabei vor allem: Die Palliativpatienten können in ihrer vertrauten Umgebung bleiben, werden dort gezielt und durchgängig betreut und nicht „abgeschoben“. In diesem Projekt werden die Menschen und ihre Bedürfnisse geachtet, sie werden auf ihrem letzten Weg begleitet und es wird ihnen so viel Erleichterung wie möglich geschaffen. Insofern handelt es sich explizit um ein Projekt, das Humanität, christliche Nächstenliebe und Würde in Bezug auf den Sterbenden miteinander verbindet.

Projektwirkung

Die ganzheitlich-umfassende Palliativversorgung in der Ukraine durch das Nationalbüro der Caritas ist ein Leuchtturmprojekt in der Ukraine und wirkt sich in verschiedenen Bereichen positiv aus. Vorrangig verbessert es die aktuelle Situation von Palliativpatienten und ihrer Angehörigen im Hinblick auf ein würdevolles und humanes Sterben und Abschiednehmen. Dies wirkt positiv hinein in die ukrainische Gesellschaft und die Stellung alter, armer und kranker Menschen, deren Wert und Würde stärker wahrgenommen wird. Auf lange Sicht bietet das die Chance auf einen gesellschaftlichen Wertewandel.
Insofern handelt es sich nicht nur um ein caritatives Modellprojekt, sondern auch um ein solches, wie Menschen grundsätzlich ihr Zusammenleben gestalten sollten: Respektvoll, von gegenseitiger Hilfe getragen und um ein friedliches Miteinander bemüht. Die konkrete Arbeit der Caritas vor Ort, aber auch die konzeptionellen Überlegungen und Weiterentwicklungen, sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer professionellen, aber vor allem liebevollen Sterbebegleitung.

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