Projektbeispiele
Provisorische Unterkunft für Flüchtlinge in einer Turnhalle
Polen nahm viele Menschen aus der Ukraine auf, anfangs auch in provisorischen Unterkünften wie Turnhallen.
Quelle: Grażyna Makara/ Tygodnik Powszechny
Länderinfo
Polen
Landesflagge

Polen: Humanitäre Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine

Der Flüchtlingsdienst der Jesuiten (JRS) in Polen unterstützt Geflüchtete mit einer Kombination aus Direkthilfe, Unterbringung, Rechts- und Berufsberatung, psychologischer Begleitung und Integrationskursen.

Ein Projekt in Polen

Projektpartner
Jesuit Refugee Service (JRS) – Europe, Mr. Director Alberto Ares SJ, Brüssel
Bewilligungsjahr
2022
Dauer
04/2022-07/2023
Fördersumme
700.000
Förderbereich
Soziale Aufgaben
Übersicht

Worum geht es?

Polen hat mit rund 1,5 Millionen Menschen hat Polen die meisten ukrainischen Kriegsflüchtlinge unter den EU-Ländern aufgenommen, nicht zuletzt bedingt durch die Grenzlage zur Ukraine, die kulturelle und sprachliche Nähe sowie die historischen Verbindungen zwischen den Ländern. Die polnische Zivilgesellschaft zeigte von Anfang an großes Engagement bei der Aufnahme und Versorgung der hilfsbedürftigen Menschen. Mittlerweile stellt sich jedoch verstärkt die Frage des mittel- und langfristigen Umgangs mit der geflüchteten ukrainischen Bevölkerung in Polen. Die Hilfsmöglichkeiten der polnischen Zivilgesellschaft sinken mit zunehmender Dauer des Krieges. Ein Konzept für die Integration der fremdsprachigen Kinder in das polnische Schulsystem fehlt und es gibt kaum Programme zur Beratung, Begleitung und psychologischen Betreuung.
Vor allem besonders vulnerable Gruppen unter den Geflüchteten fallen durch das Raster: ältere Menschen, die in Polen keine Pension erhalten, Menschen mit besonderen Bedürfnissen, kinderreiche Familien. Die Fälle von Ausbeutung und Menschenhandel steigen.

Der Jesuitenorden in Polen betreibt an mehreren Standorten im Land mit Bildungs- und Sozialeinrichtungen und engagiert sich für die Versorgung, Unterbringung und sozioökonomische Integration der geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Dabei wurde in den letzten Monaten deutlich, dass es einer Professionalisierung dieser Arbeit bedarf und ein Landesbüro des Jesuitenflüchtlingsdienstes (Jesuit Refugee Service, JRS) in Polen eingerichtet. Mit fachlicher Begleitung des JRS Europe wurde ein Konzept für kohärente Soforthilfe und Integrationshilfemaßnahmen erarbeitet.

Was wird getan?

Das Vorhaben richtet sich an bedürftige Geflüchtete aus der Ukraine in Polen, die durch den russischen Angriffskrieg ihr Land verlassen mussten. Es handelt sich dabei vorwiegend um Frauen und Kinder, sowie ältere Menschen. Ein Großteil davon leidet unter verschiedenen Formen von Traumatisierung. Insgesamt werden mit dem Projekt ca. 1.500 Menschen direkt unterstützt.
Das Projekt hilft bei der Erstversorgung und sozioökonomischen Integration geflüchteter Ukrainer(innen) in Polen. Psychologische Beratung, Polnischkurs, Integration in das polnische Schulsystem, Rechtsberatung und Beratung bei der Arbeitssuche sowie Unterstützung bei der Wohnungssuche. Hinzu kommt der Aufbau eines Freiwilligen-Pools zur Unterstützung der Maßnahmen.

Warum ist das wichtig?

Die Erstversorgung und zunehmend auch die mittel- bis langfristige Integration geflüchteter Ukrainer(innen) in Polen werden voraussichtlich noch über Monate bis Jahre hinweg der Unterstützung bedürfen. Viele Menschen sind mit wenig bis nichts geflüchtet, haben Probleme bei der Anerkennung ihrer Diplome, und sind ohne profunde Sprachkenntnisse nicht fähig, eine qualifizierte Arbeit zu finden. Mit Ermüden des zivilgesellschaftlichen Engagements, dem Erschöpfen staatlicher Ressourcen und gestiegenen Lebenshaltungskosten bei gleichzeitig anhaltenden Kriegshandlungen in der Ukraine ist es wichtig, kompetente, langfristig wirkende Strukturen aufzubauen, die landesweit Ersthilfe und Begleitung leisten können. Der verfolgte Ansatz des JRS Polen mit einer Kombination aus Direkthilfe, Unterbringung, Rechts- und Berufsberatung, psychologischer Begleitung und Integrationskursen antwortet auf die wichtigsten Bedürfnisse der Geflüchteten und ermöglicht ihnen eine Rückkehr zur Selbstständigkeit im Aufnahmeland.

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