

Basisinfo
- Offizieller NameRepublik Albanien (Albanisch: Republika e Shqipërisë)
- Fläche/Einwohner28.748 km²
3.074.579 (2020) - HauptstadtTirana - 494.000 Einwohner (2020)
- Volksgruppen82,6% Albaner; 0,9% Griechen; 1% andere (u.a. Serben, Roma, Mazedonier, Montenegriner, Ägypter)
- SprachenAlbanisch, Griechisch (im Süden), Vlach, Romani, slawische Dialekte
- Religionen56,7% muslimisch, 10% römisch-katholisch, 6,8% orthodox, 2,5% atheistisch, 2,1% dem Bektaschi-Orden zugehörig, 5,7% andere (2011)
Quelle: Daniela Schulz
Quelle: Daniela Schulz
Quelle: Daniela Schulz
Religion und Kirche
Ca. 10% der Bevölkerung Albaniens gehören der römisch-katholischen Kirche an. Die Katholiken leben überwiegend im Norden und Nordwesten des Landes. Bereits im 4. Jahrhundert hatte sich das Christentums im Gebiet des heutigen Albanien ausgebreitet. Die römisch-katholische Kirche besteht aus zwei Kirchenprovinzen mit sechs eigenständigen Jurisdiktionsbezirken.
Metropolie Shkodrë
- Erzbistum Shkodrë (incl. Bistum Pult), Erzbischof Angelo Massafra ofm
- Bistum Sape
- Bistum Lezhe
Metropolie Tirana-Durrës
- Erzbistum Tirana-Durrës, Erzbischof-Metropolit Rrok Mirdita
- Bistum Rreshen
- Apostolische Administratur Südalbanien
Seit 2007 gibt es ein Abkommen zwischen Kirche und Staat; allerdings kam es bis heute nicht zu einer erforderlichen Präzisierung der darin enthaltenen Absichtserklärungen, so dass Regelungen insbesondere hinsichtlich finanzieller Engagements des Staates bei kirchlichen Initiativen im Sozial- und Bildungsbereich immer noch offen sind. Aufgrund des Verbots religiöser Betätigung (bis 1990 unter Strafe gestellt) herrschte in Albanien im kirchlichen Bereich materieller und insbesondere personeller Nachholbedarf.
Die Mehrzahl der in Albanien tätigen Welt- und Ordenspriester stammt aus dem Ausland; die erst nach der Fertigstellung des Interdiözesanen Priesterseminars geweihten jungen, albanischen Priester decken den Bedarf der Kirche bei Weitem nicht. Ein Großteil der seelsorgerischen, besonders aber der sozialen Arbeit wird von Ordensschwestern geleistet. Über deren genaue Anzahl liegen jedoch keine Angaben vor. Innerhalb des Klerus lässt sich eine bisweilen starke Fraktionierung in Albaner, Ausländer (v.a. Italiener) und Kosovaren feststellen.
Quelle: Pater Andreas Waltermann OFMCap
Quelle: Pater Andreas Waltermann OFMCap
Projektförderung
Neben Projekten zur Stärkung der pastoralen Situation ist der Bildungsbereich – sowohl formal als auch berufsbildend und außerschulisch – ebenso ein Kernbereich der Projektförderung von Renovabis und machte einen wesentlichen Teil der jährlichen Förderbeträge aus. Renovabis engagiert sich zunehmend im Sozialbereich, da die staatlichen Strukturen immer noch nicht in der Lage sind, die ihnen zufallenden Aufgaben anzunehmen. Die Kirche tritt hier als wesentlicher Träger sozialer Arbeit für alle Bevölkerungsgruppen auf; der dazu erforderliche Finanzierungaufwand muss nahezu gänzlich durch Finanzierung aus dem Ausland, d.h. auch durch Renovabis, aufgebracht werden.
Artikel zu Albanien
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![]() | 29.04.2020 · Jubiläum 25 Jahre Einsatz in den Bergen Albaniens Eine heruntergekommene, kommunistische Arbeiterstadt im Nordosten Albaniens, entstanden 1953 auf dem Reißbrett: Das war Fushë-Arrëz 1995, als zwei deutsche Franziskanerinnen in den Ort kamen. Sie gründeten eine Missionsstation, die jetzt ihren 25. Geburtstag feiert. |
![]() | 18.09.2018 · Albanien Soziale Lage, Migration, Arbeit der Kirchen - das sind Themen einer Renovabis-Projektreise für Haupt- und Ehrenamtliche aus den bayerischen Diözesen. |
Entwicklung braucht Bildung: 20 Jahre Projektförderung durch Renovabis und die KZE in Mittel- und Osteuropa
Diese Broschüre stellt u.a. zwei Projekte aus Albanien vor, die aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert wurden:
- Preca College (S. 15-16)
- Berufsbildungszentrum Annibale di Francia, S. 20-21)

Entwicklung braucht Bildung: 20 Jahre Projektförderung durch Renovabis und die KZE in Mittel- und Osteuropa (PDF, 5 MB)
Im Jahr 1962 vereinbarten das damalige Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland eine Kooperation in der Entwicklungszusammenarbeit. Seitdem erhalten beide Kirchen öffentliche Gelder des BMZ. Für die Verwaltung und Weitergabe der zur Verfügung gestellten Bundesmittel wurde auf katholischer Seite die Katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe (KZE) gegründet. Renovabis erhält seit 1993 öffentliche Mittel über die KZE. Beispiele der Projektförderung der vergangenen 20 Jahre finden sich in der Dokumentation.
Hintergrundartikel
Albanien in der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven
Albanien war Thema von Ausgabe 4/2010 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP). Inhalt, Beschreibung und alle Beiträge des Heftes. Bestellung des Heftes per E-Mail an owep@renovabis.de bzw. unter +49/(0)8161/5309-71.
Zudem können Sie diese Artikel im Volltext lesen:
- Christiane Jaenicke (2020): Mutter Teresa – albanische Nationalheldin oder Heilige?
- Maria Christina Färber und Monika Kleck (2016): Abgeschoben, entwurzelt, abgekoppelt – Rückführung von Albanern aus Deutschland ins Nichts
- Enika Abazi (2016): Albaniens Weg zur Religiosität: Glaube im Wandel
- Marjan Lumçi (2014): Gefängnisse in Albanien – der lange Schatten der kommunistischen Vergangenheit
- Vilma Filaj-Ballvora (2011): Albanien – Das Leben eines Volkes zwischen Sein und Schein
- Michael Schmidt-Neke (2010): Albaniens Geschichte in acht Leitfragen
- Ervin Hatibi (2007): Die Sonne, die im Westen aufgeht. Islam und Muslime in der Perzeption der albanischen Eliten
- Gjergj Guri und Sonia Resuli (2005): Die albanische Jugend, die Zukunft des Adlerlandes!
- Maria Christina Färber (2003): „Wenn der Vogel kein Nest mehr hat“. Hilfe für Inlandsflüchtlinge in Albanien