Ein Projekt
- Projektpartner
- Caritas Armenien, Caritasdirektor Gagik Tarasyan; Diözese Vayots Dzor, Dr. Harutyn Harutyunyan
- Bewilligungsjahr
- 2020
- Fördersumme
- 90.000
- Förderbereich
- Soziale Aufgaben

Quelle: Diözese Vayots Dzor
Quelle: Diözese Vayots Dzor
Ausgangssituation: Armut, Corona, Krieg
Einst nannten sich die Armenier stolz die „erste christliche Nation“; heute fühlen sich viele von ihnen als „vergessenes“ Volk. Sie haben viel mitgemacht: 1988 ein verheerendes Erdbeben, kurz darauf den Zerfall der Sowjetunion, den Kampf um die Unabhängigkeit Armeniens mit zerstörten Hoffnungen und zermürbenden militärischen Konflikten. Insbesondere die Kriege um Bergkarabach – zuletzt im Herbst 2020 – haben die Wirtschaft nachhaltig geschädigt und vielen Menschen ihre Lebensgrundlage genommen.
Das Land am Rande Europas und Asiens wird von der Welt kaum wahrgenommen. Wer heute in Armenien lebt, steht vor großen Herausforderungen: In weiten Teilen des Landes leben viele Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Die geschlossenen Grenzen Armeniens zur Türkei und zu Aserbaidschan schränken die armenische Wirtschaft sehr stark ein: ein wesentlicher Grund für die anhaltende wirtschaftliche Not im kleinsten Nachfolgestaat der Sowjetunion. Das positive Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre konzentrierte sich auf die Hauptstadt Yerevan. Auf Landesebene gesehen, hängt das wirtschaftliche Überleben weiter Bevölkerungsteile vielfach von den Überweisungen von Arbeitsmigranten in der Russischen Föderation, Kasachstan oder Westeuropa und Übersee ab. Viele Armenier gehen auf der Suche nach Arbeit und besseren Perspektiven ins Ausland - nicht wenige davon für immer. Zurück bleiben alleinerziehende Frauen oder Kinder, die bei den Großeltern leben. Insbesondere wirtschaftlich und sozial schwache (Teil)Familien, alte und kranke Menschen leiden unter diesen Rahmenbedingungen und drohen vollkommen ins Abseits zu geraten - und die Corona-Pandemie führte in Armenien zu einer weiteren Verschlechterung der Situation.
Schließlich eskalierte Ende September 2020 der seit Jahren schwelende Konflikt um die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Bergkarabach zu einem massiven bewaffneten Konflikt. Die aserbaidschanische Seite versucht, die Kontrolle über die Region zurückzugewinnen und die armenische Bevölkerungsmehrheit aus der Region zu verdrängen. Die Zivilbevölkerung wird dadurch zum Ziel von Kampfhandlungen und zur Flucht aus der Region in Richtung armenisches Kernland gezwungen.
Schätzungen zufolge ist im Herbst 2020 rund die Hälfte der Bevölkerung Bergkarabachs vor dem Krieg geflohen. Die meisten der Geflüchteten sind Frauen und Kinder, oft traumatisiert, hilflos und mittellos.
Unterstützung für Bedürftige tut Not - gerade im Winter
Es braucht das Zusammenwirken vieler Helfer, um die Not armer Menschen in Armenien etwas lindern zu können. So bemüht sich die Caritas Armenia sowohl um die Geflüchteten aus der Kriegsregion Bergkarabach, die Nahrung und Unterkunft brauchen, als auch um diejenigen, die zu alt, zu schwach oder zu arm sind, um sich selbst zu helfen. Die bedürftigen Seniorinnen und Senioren werden mit Essen, Hygieneartikeln und Heiz-Material versorgt, damit sie über den harten Winter kommen - und sie bekommen ein wenig menschlicher Wärme, die gerade die allein lebenden Menschen, die ihre Häuser nicht mehr verlassen können, sonst schmerzlich vermissen.
Auch die Diözese Vayots Dzor engagiert sich für die Vertriebenen aus der umkämpften Region Bergkarabach, die ihr Hab und Gut nicht mitnehmen konnten. Dazu wurde ein Sommerferiencamp mit leichten Holzbauten provisorisch winterfest gemacht. Traumatisierte Mütter und Kinder werden dort betreut, es gibt auch provisorischen Schulunterricht, damit die Jüngsten beschäftigt sind und eine Zukunftsperspektive gewinnen.
Ihre Hilfe kommt an
Die Hilfsprojekte sind ein Lichtblick für die Menschen, deren Situation derzeit so schwer ist. Alte und sozial schwache Personen können hoffen, den Winter zu überstehen. Die geflüchteten Menschen finden eine Unterkunft, Essen und eine Betreuung, durch die sie die erlebten Schrecken verarbeiten können. So wächst nicht nur die Hoffnung, sondern auch die Überzeugung, dass man von der Welt nicht vergessen ist und sich trotz allem eine Besserung einstellen wird. Langfristig ist dies ein sehr wichtiger Schritt hin zu einer friedlichen und menschenwürdigen Zukunft, in der die Wunden des Krieges heilen und es schrittweise aufwärts geht. Insofern hat das Projekt eine Wirkung auf das ganze Land.
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