Amtseinführung Pfarrer Dr. Christian Hartl - Gäste
Von rechts nach links: Adveniat-Hauptgeschäftsführer und Sprecher der weltkirchlichen Hilfswerke, Prälat Bernd Klaschka; Renovabis-Geschäftsführer Burkhard Haneke, Renovabis-Geschäftsführer Dr. Gerhard Albert, Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger, Pfarrer Dr. Christian Hartl, Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Erzbischof Dr. Heiner Koch.
Quelle: Lisa Bahnmüller
02.12.2016 – Amtseinführung

„Machen Sie viele Tore auf!“

FREISING. Am 1. Dezember wurde Pfarrer Dr. Christian HartI in sein neues Amt als Hauptgeschäftsführer der Osteuropa-Solidaritätsaktion Renovabis durch den Vorsitzenden der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick, eingeführt.

Bei einem Festakt im Kardinal-Döpfner-Haus in Freising, dem Sitz der Geschäftsstelle von Renovabis, erinnerte Erzbischof Schick an den Sinn und Zweck der Gründung des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis vor fast 24 Jahren, das mit Hartl nun zum vierten Mal einen neuen Leiter bekommt: „Es geht um Erneuerung im Geiste Jesu Christi in Osteuropa.“ Nach dem der Kommunismus die Menschen „mit verheerenden Folgen gleichgültig gemacht“ hätte, sollten sie - auch durch den Beitrag von Renovabis - sich wieder als von Gott geschaffene soziale Wesen „gleich an Würde, an Rechten, an Achtung, unabhängig von ihrer Produktivität, von Alter und Gesundheit“, geschätzt wissen. Die Erneuerung der Gesellschaften im Osten sollte nach früherer Entmündigung jedem Einzelnen helfen, sich zum Wohle aller solidarisch einbringen zu können. „Geisteserneuerung kommt aus den Zehn Geboten“, so Schick, „die Orientierungsprinzipien für den Einzelnen und für die Gesellschaft sind.“ Nach langen Jahrzehnten des Kommunismus und bald einem Vierteljahrhundert mit Renovabis sei zwar schon viel erreicht worden, der Auftrag aber noch nicht erfüllt. „Deshalb ist Renovabis weiter notwendig“, so der Weltkirche-Bischof. Den neuen Hauptgeschäftsführer der Solidaritätsaktion forderte Erzbischof Schick auf: „Bedenken Sie in Ihrem Wirken Ihre Herkunft als Priester und Spiritual, und bleiben Sie sich treu in allem, was Sie tun.“

Vor der Feierstunde - zu der neben Erzbischof Schick auch der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch, der die Unterkommission für Mittel- und Osteuropa der Deutschen Bischofskonferenz leitet, der Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt, der Altbischof von Augsburg, Viktor Josef Dammertz, Münchens Weihbischof Bernhard Haßlberger und der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Dr. Stefan Vesper, gekommen waren - feierte eine große Gesellschaft mit Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet in der Martinskapelle auf dem Domberg eine festliche Eucharistiefeier. Erzbischof Koch verwies in seiner Predigt auf den Beginn der Adventszeit und ermunterte Pfarrer Hartl: „Machen Sie viele Tore auf! Machen Sie sich auf den Weg. Helfen Sie den Menschen, Gott zu sehen.“ Der Renovabis-Bischof weiter: „Tauschen Sie bei Ihren Begegnungen mit den Menschen im Osten Europas mit offenen Augen und offenem Herzen Lern- und Seherfahrungen aus.“

Bei der Amtseinführung sprach auch Professorin Dr. Irena Lipowicz von der Universität Warschau, die als langjährige Begleiterin von Renovabis namens der Partner im Osten Europa den neuen Hauptgeschäftsführer willkommen hieß. Die ehemalige Botschafterin und Verwaltungswissenschaftlerin Lipowicz sieht Pfarrer Hartl „vor nicht gerade leichten Zeiten im künftigen europäischen Dialog und Miteinander“. Renovabis habe seine „Versöhnungsarbeit in und mit Polen auf Fels gebaut“ und sei seinen Partnern sich bei allen Projektvorhaben „auf Augenhöhe begegnet“. so die Wissenschaftlerin und Politikerin in ihrem Festvortrag. Auf diese Vertrauensbasis könne auch künftig gesetzt werden. Für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken begrüßte dessen Generalsekretär Vesper den neuen Renovabis-Chef, für die weltkirchlichen Hilfswerke deren Sprecher Prälat Bernd Klaschka. Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, dankte dem neuen Hauptgeschäftsführer für seine Bereitschaft, die neue Aufgabe zu übernehmen und betonte, dass es in Mittel-, Ost- und Südosteuropa „für Renovabis noch viel zu tun“ gebe.
In seinem Dankwort legte Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Dr. Christian Hartl Wert darauf, dass Solidarität immer im Kleinen beginne: „Sie muss sich zeigen unter uns; sie leuchtet auf unter denen, die Renovabis verbunden sind.“ Solidarität sei gefordert, „heute vielleicht noch stärker als in den letzten Jahren, weil Menschen durch Unrecht, Not oder Krieg gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen und auf Hilfe angewiesen sind; heute, da engherzige Nationalismen wieder stark werden und wo populistisches Gedankengut der Komplexität des Lebens zu trotzen sucht.“ Seine Einführung hatte Pfarrer Hartl unter den Leitgedanken „Um der Menschen willen“ gestellt. Für ihn sei es in seiner Arbeit bei Renovabis wichtig, „diese konkreten Menschen, die Solidarität ersehnen, besonders in den Blick zu nehmen“.

Zur Person

Christian Hartl folgt in diesem Amt auf den Jesuitenpater Stefan Dartmann, der 2015 als Rektor des Collegium Germanicum et Hungaricum nach Rom wechselte. Seit Juni 2015 bis Anfang Oktober 2016 wurde Renovabis von Geschäftsführer Dr. Gerhard Albert geleitet.

Christian Hartl (52) wurde 1990 in Augsburg zum Priester geweiht und war von 1993 bis 1997 Sekretär des Augsburger Bischofs Viktor Josef Dammertz OSB. An der Seite des Missionsbenediktiners Dammertz konnte Hartl in diesen Jahren vielfältige weltkirchliche Erfahrungen sammeln. Neben verschiedenen Seelsorgsstellen als Kaplan und Pfarrer trug Hartl fast ein Jahrzehnt Verantwortung in der Priesterausbildung, zunächst von 2000 bis 2003 als Subregens und dann von 2003 bis 2009 als Regens am Priesterseminar der Diözese Augsburg. Im Jahr 2000 wurde er an der Universität Innsbruck zum Dr. theol. promoviert. In seiner Zeit als Regens versah er auch einen Lehrauftrag für Homiletik an der Universität Augsburg, sowie in den Folgejahren an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Benediktbeuern. Ab 2012 war Dr. Christian Hartl Spiritual am Interdiözesanen Priesterseminar St. Lambert in Lantershofen.

Seit Oktober 2016 ist Pfarrer Dr. Christian Hartl Hauptgeschäftsführer von Renovabis, die offizielle Amtseinführung fand am 1. Dezember 2016 statt.

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Inhalt erstellt: 05.12.2016, zuletzt geändert: 12.02.2019

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