Migrationsursachen und Migrationsfolgen im Osten Europas sind das Schwerpunktthema des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis in diesem Jahr. Unter dem Leitwort „Bleiben oder gehen? – Menschen im Osten Europas brauchen Perspektiven!“ ist vor allem die schon seit vielen Jahren andauernde Arbeits- und Armutsmigration von Ost nach West in Europa im Blick.
Die vielfältigen Ursachen dieser Migration sollen deutlich werden. „Es geht uns darum, die Menschen bei uns für die Folgen von Migration in den Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa zu sensibilisieren“, betont der Hauptgeschäftsführer von Renovabis, Pfarrer
Dr. Christian Hartl. Er zählt einige soziale Probleme auf: „Da sind die zerbrechenden Familien, zurückbleibende Kinder oder alte Menschen.“ Ebenso erinnert er an negative Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder, „wenn besser ausgebildete jüngere Arbeitskräfte ihrem Land den Rücken kehren, weil sie in ihrer Heimat keine Lebensperspektive erkennen“.
Renovabis wolle um Solidarität und Unterstützung werben, so Hartl. „Gemeinsam mit Partnern in Osteuropa sollen konkrete Projekte realisiert werden, die Perspektiven für möglichst viele Menschen schaffen.“ Niemand sollte gehen müssen, sondern in seiner Heimat bleiben können und dort eine Zukunft haben. Auch die negativen Folgen der Auswanderung in den Ländern gelte es zu mildern.
Schließlich fordert Renovabis im Kontext des Migrationsthemas auch den fairen Umgang mit Zuwanderern aus Osteuropa ein: „Migranten, die zu uns gekommen sind, befinden sich oft in prekären Situationen.“ Pfarrer Hartl: „Sie müssen vor Ausbeutung durch Arbeitgeber oder Vermieter, aber auch vor Gewalt geschützt werden. Und sie müssen angemessenen Zugang zu unseren Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystemen erhalten.“
„Bleiben oder gehen? – Menschen im Osten Europas brauchen Perspektiven!“
Unter dem Leitwort „Bleiben oder gehen? – Menschen im Osten Europas brauchen Perspektiven!“ möchte Renovabis in Deutschland mit der Pfingstaktion auf mangelnde Möglichkeiten im Osten Europas aufmerksam machen. Die Aktion wird am 14. Mai im Kölner Dom eröffnet und findet am Pfingstsonntag, 4. Juni, im Bistum Görlitz ihren Abschluss. Renovabis wird dabei mit Projektpartnern aus Osteuropa bei zahlreichen Veranstaltungen in Schulen, Pfarreien und Gemeinden unterwegs sein.
Die Renovabis-Aktion endet am Pfingstsonntag mit einer Kollekte in allen katholischen Gottesdiensten in Deutschland.